Wie gebe ich Kritik & wie gehe ich damit um?

Bevor wir uns dem Thema widmen, ist uns wichtig die Definition des Begriffes „Kritik“ genauer zu betrachten.

Im Grunde sollte die Kritik eine fachmännische, objektive Beurteilung eines Produktes beziehungsweise eines Werkes sein.
Natürlich ist nicht jeder vom Fach und oft fällt die Kritik nicht ganz objektiv aus, dennoch behalten wir uns im Gedächtnis, dass der Begriff nicht von Grund auf negativ ist. Wenn wir es genau betrachten, ist jede konstruktive Kritik eine Möglichkeit sich selbst zu entwickeln.


Jeder der sich mit diesem Thema beschäftigt und alles genau recherchiert, wird den Begriff „konstruktive Kritik“ viel zu oft zu hören/lesen bekommen.
Nur was genau soll das bedeuten? Die konstruktive Kritik soll nicht nur das Problem darstellen, sondern auch einen Vorschlag zur Verbesserung bieten. Das bedeutet, dass der „Kritiker“ nicht nur aufzählt was alles schlecht ist, sondern er/sie weist auf Verbesserungsmöglichkeiten hin, damit die „Performance“ beim nächsten Mal besser wird. Für uns ist diese  Art von Kritik viel einfacher aufzufassen/anzunehmen, weil uns die Hilfe zur Verbesserung angeboten wird und das ist doch nett und sympathisch. Somit haben wir mit einer konstruktiven Kritik die Möglichkeit uns zu verbessern und etwas daraus zu lernen!

Jetzt haben wir eine konstruktive Kritik erhalten, nur wie gehen wir damit um?
Wir haben uns für euch schlau gemacht und ein paar Tipps zusammengeschrieben, die euch in so einer Situation helfen könnten.

  • Habe ich die Kritik richtig verstanden?
    Leider passiert es uns manchmal, dass wir etwas mit dem so genannten falschen Ohr hören.
    Oft entstehen Missverständnisse nur, weil wir es nicht richtig verstanden haben, weshalb du einfach mal nachfragen und die Kritik wiederholen kannst. Nur so können wir prüfen, ob das Gesagte auch das ist was, man glaubt gehört zu haben.
  • Sachlich bleiben
    Ein sehr hilfreicher Punkt ist, die Kritik nicht persönlich zu nehmen, denn es geht hier nicht um deine Persönlichkeit per se, sondern nur um deine Performance, die beurteilt wird.
    Versuch deshalb für dich selbst immer wieder zu wiederholen, dass es nur um deine Performance geht, falls du das Gefühl hast, dass es hier um deine Persönlichkeit geht.
  • Raus aus der Verteidigung
    Versuche dich nicht sofort zu verteidigen und deinen Standpunkt zu rechtfertigen, sondern erkläre ruhig warum du so gehandelt hast oder was deine Überlegungen waren.
  • Plane deine nächsten Schritte
    Versuche anschließend mithilfe der Kritik weiterzudenken und neue Vorschläge zu machen, um das Problem oder die Situation zu lösen. Manchmal hilft es auch für die Zukunft vorab feste Regeln zu vereinbaren.


Das sind ein paar Tipps, mit denen die eigene Kritikfähigkeit trainiert werden kann.

Abseits der Wahrnehmung von Kritik, solltest du darauf achten, dass du während dir jemand konstruktive Kritik gibt, keine ablehnende Körperhaltung einnimmst. Denn dieser Umstand kann die Art der Kritik beeinflussen.
Du fragst dich wieso? Ganz einfach, weil die Beurteilung von einem Menschen kommt, denn so wie die Kritik Emotionen in uns auslösen kann, genauso löst eine ablehnende Haltung, Mimik und Gestik beim Kritikgebendem Emotionen aus. 


Deshalb auch hier ein paar Hilfestellungen, worauf du während der Bekanntgabe der Beurteilung achten solltest

  • Haltung
    Die Körperhaltung kann manchmal Ablehnung ausdrücken, deshalb besser nicht die Arme genervt vor der Brust verschränken und hoffen, dass es bald vorbei ist.
  • Mimik
    Rollende Augen zu sehen, während man redet, ist für Niemanden etwas Positives.
    Daher solltet du auch auf die Gesichtsveränderungen, während einer Kritik achten, denn manches kann auch schnell als respektlos wahrgenommen werden.
  • Zuhören
    Versuche bei deiner Beurteilung zu zuhören, du kannst viel dabei lernen. Wenn du nicht zu hörst, macht dass außerdem keinen guten Eindruck. Behaltet immer im Hinterkopf: Man weiß nie, mit wem man in Zukunft zu tun haben könnte!
  • Gestik
    Abfällige Gesten zu machen, ist ein absolutes No GO!
  • Ausreden
    Einfach ausreden lassen und dann antworten. Klingt wie eine Basic Schulung aber es kommt oft genug vor, dass das Bedürfnis der Selbstverteidigung einen Menschen dazu drängt, den anderen zu unterbrechen. Daher achtsam bleiben!

Feedback geben, kann das jeder? 

Jetzt ist Rollentausch angesagt!
Wir versetzen uns nun in die Rolle des Kritikers, der Kritikerin.
Doch wie genau formuliert man die Art von Kritik, die man am liebsten selbst gern hören möchte?!

Der Ton macht die Musik! Wir haben leider nicht herausfinden können, wer diesen schlauen Spruch von sich gegeben hat und woher er stammt, aber eins ist klar: Das Sprichwort trifft den Nagel auf dem Kopf!
Wie die Kritik ankommt, kommt auf deine Formulierung drauf an. Man kennt es selbst: Ein lauter Ton, emotionale und persönliche Wortwahl und auf einmal geht es gar nicht mehr um die Kritik und um die eigentliche Sache. Plötzlich befindet sich das Gespräch  mitten auf einer persönlichen Ebene, die wir eigentlich vermeiden wollten.
Deshalb ist es genauso wichtig darauf zu achten, wie man eine Beurteilung von sich gibt.


Wir haben euch auch hier ein paar Vorschläge zusammen gefasst, um euch zu helfen, eine konstruktive Kritik abzugeben:

  • Keine Emotionen: Auch wenn dich etwas sehr aufregt, versuche durchzuatmen, bevor du Kritik äußerst.
  • Sachlich bleiben: Richte die Kritik immer am Produkt oder an der Situation und nicht an deinem Gegenüber aus.
  • Nicht verallgemeinern: Sätze wie „Du arbeitest zu langsam“ oder „Diesen Fehler machst du ständig“ sind nicht konstruktiv, gehen auf eine persönliche Ebene und sind dadurch unsachlich.
  • Floskeln vermeiden: Wenn du Kritik anbringst, vermeide Wörter wie: immer, ständig, jedes Mal.
  • Persönlich werden: Statt „Der Gedanke ist falsch“ solltest du betonen, dass es sich um deine persönliche Meinung handelt: „Ich denke, dass dieser Ansatz nicht zielführend ist“.
  • Verständnis zeigen: Gehe in deiner Kritik auf den anderen ein, indem du zum Beispiel sagst: „Ich verstehe deine Sichtweise/Argumentation/deinen Ansatz“.

Verpacke deine Kritik positiv: Statt zu sagen: „Deine Idee gefällt mir nicht“, könntest du den Satz umformulieren: „Deine Idee hat uns aufgezeigt, dass wir hier noch weiterdenken müssen, was mir vorher gar nicht klar war. Dennoch würde ich vorschlagen, mehr in diese Richtung zu gehen …“


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